Der Bericht präsentiert ein Kompetenzrahmenwerk für Lehrende und Ausbilder*innen in der beruflichen Bildung bzw. im VET-Sektor (VET – Vocational Education and Training bzw. berufliche Bildung und Ausbildung) sowie für andere angewandte und praxisbezogene Bildungskontexte wie duale Studiengänge und Lernen am Arbeitsplatz. Es wurde im Rahmen der Initiative "DEAL with Digital Work-Based Learning" entwickelt, einem Erasmus+-geförderten Projekt.
Die Digitalisierung von Arbeits- und Lernumgebungen transformiert Lernen und Arbeiten in allen Bereichen. Lernumgebungen müssen die Lernende darauf vorbereiten, in digitalen und hybriden Umgebungen erfolgreich zu sein und zu selbstständigen Lernenden zu werden, die das Potenzial digitaler Tools und Settings nutzen können. Der vorgestellte Ansatz des ‚Digital Work-Based Learning‘ bzw. ‚Digital WBL‘ (Digital unterstütztes praxisnahes Lernen) beschreibt eine Vision, in der Lehrende und Ausbildende ihre aktuellen Lehrstrategien nicht nur ersetzen, sondern sie unter Berücksichtigung neuer Möglichkeiten und Entwicklungen überdenken und neu bewerten – und somit gemeinsam mit den Lernenden eine Lernvision für die Zukunft entwickeln. Mit diesem Kompetenzrahmen identifizieren wir jene Kompetenzen, die erforderlich sind, um Lernenden gute, bereichernde Lernerfahrungen im Bereich des Digital WBL zu ermöglichen.
Die Hauptzielgruppe sind Lehrende und Ausbilder*innen im berufsbildenden bzw. VET-Bereich sowie betriebliche Ausbilder*innen. Doch kann eine weitere wichtige Zielgruppe, die eine wichtige Rolle bei der Anleitung und Unterstützung von Lernenden spielt, identifiziert werden: die Lernenden selbst, die andere Lernende in Peer-Learning-Prozessen unterstützen können.
Das in diesem Bericht vorgestellte Kompetenzrahmenwerk wurde in einem mehrstufigen Forschungsprozess entwickelt, der die Analyse von relevanten Quellen und Rahmenwerken wie DigCompOrg und DigCompEdu einschließt. Es wurde ein Bottom-up-Ansatz verfolgt, d.h. ausgehend von den spezifischen Bedürfnissen und Herausforderungen der Lehrenden, um digital unterstützte Lernumgebungen zu organisieren, weiterzuentwickeln und zu verwalten. Der Kompetenzrahmen wurde in einem mehrstufigen qualitativen Ansatz entwickelt, der verschiedene Perspektiven integriert. Für die Entwicklung des Rahmens wurde das Digital WBL Ambassador-Programm entwickelt und sowohl als Weiterbildungs- als auch als Forschungsinitiative genutzt. Es basiert auf drei Leitprinzipien, die für die Initiative "DEAL with Digital WBL" relevant sind: Digitale Transformation, neue Lehr- und Lernkonzepte sowie Lernen am Arbeitsplatz.