Mit zunehmender Flexibilisierung von Biografien wächst die Verantwortung Einzelner, individuelle Kompetenzstrategien für das eigene Leben zu entwickeln. Berufliche und private Lebensräume entgrenzen sich dabei zunehmend und greifen ineinander. In Bezug auf Bildung können wir eine regelrechte „Drift to Self-Organisation“ diagnostizieren (Ehlers 2020). Kennzeichnend dafür ist eine Entstandardisierung von Bildungsverläufen, bei der die Passung von informellen und formellen Bildungsangeboten zu beruflichen und privaten Anforderungen zunehmend selbst priorisiert und in individuelle Lern- und Handlungsstrategien umgesetzt werden muss, die verstärkt auf einen Erwerb von „Future Skills“ abzielen. Hochschulen stehen vor der Herausforderung, darauf zu reagieren.
Future Skills ist mehr. Mehr als eine Liste von Fähigkeiten, die etwa Schulen oder Hochschulen ihren Lehrplänen oder Curricular zugrunde legen könnten, um dann die Lernenden in zukunftsfester Weise garantiert und sicher für alle Eventualitäten vorbereiten zu können. Zwar umfasst die Diskussion um Future Skills Aspekte wie Kompetenzorientierung und lebenslanges Lernen, aber sie greift tiefer. Sie greift so tief, dass sie die Grundfesten des Bildungssystems und die Grundfesten des Umgangs mit Arbeit umfasst.
Das Future Skills Konzept geht über Digitalisierung hinaus, greift Kompetenzorientierung in großer Tiefe auf und stellt Modelle und Profile für Hochschulentwicklung der nächsten 15 Jahre zur Diskussion in den Raum.
Im Vortrag werden folgende Themen aufgegriffen:
Das Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung (IUS) an der Universität Klagenfurt veranstaltet im Rahmen seines Projekts IMST vom 26. September bis 27. September 2023 in Kooperation mit der Universität Innsbruck, der Pädagogischen Hochschule Kärnten und der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz die IMST-Tagung 2023.
IMST (Innovationen machen Schulen Top) ist ein von österreichischen Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Schulen und Bildungsministerium getragenes Projekt, mit dem Ziel, den Unterricht in den MINT-Fächern zu verbessern.
Die IMST-Tagung selbst ist eine im deutschsprachigen Raum anerkannte Pädagog*innen-Tagung, die seit mehreren Jahren an unterschiedlichen Standorten ausgetragen wird. Zielgruppe der Tagung sind Fachdidaktiker*innen, Aus- und Fortbilder*innen sowie Lehrer*innen aus dem MINT-Bereich aus ganz Österreich.