Offene Bildungsressourcen (OER) weisen für die Hochschullehre große Potenziale auf, da Verbesserungsprozesse auf allen Ebenen der Hochschulbildung angestoßen werden können. Trotz der Bestrebungen, das Thema OER auf europäischer Ebene zu fördern, sind die Nutzung und insbesondere die Wiederverwendung von OER noch nicht im Mainstream der Hochschulbildungspraxis angelangt. Aktuelle Forschung zu den Erfolgsfaktoren offener Bildung zeigt einen deutlichen Schwerpunkt: als Katalysator für den notwendigen Kulturwandel wirkt der Aufbau von Kompetenzen im Umgang mit OER, welche über die reine Material- und Lizenzierungsfrage hinaus, die angewandte Lehrpraxis fokussieren (Ehlers, 2011, Inamorato dos Santos, A., Punie, Y., Castaño-Muñoz & J., 2016). Nascbemi et al. (2020) zeigen, dass Hochschulen und Universitäten sich in einer ersten Welle des Aufbaus offener Bildungskompetenzen angenommen haben und in einer zweiten Welle auf den Aufbau von MOOCs konzentriert haben. Aktuelle Herausforderungen bestehen im Verständnis, Motivation und Kompetenz von Lehrenden zur Arbeit mit offenen Lehrmethoden (OEP – zum Begriff siehe Ehlers 2011 und 2013) und darin, OER im konkreten Handlungskontext der Lehrenden zu verorten. Bei der Kompetenz mit offenen Bildungsmaterialien auch offene Bildungskontexte zu gestalten fehlt derzeit noch ein Referenzrahmen, der die Fähigkeiten und Einstellungen aufzeigt, die Hochschullehrende dabei benötigen.