Nach wie vor besteht eine der größten Herausforderungen im dualen Studium darin, das Potenzial der Theorie-Praxis-Verzahnung für die Kompetenzentwicklung der Studierenden voll auszuschöpfen (Deuer & Wild, 2018), denn ein entsprechender Anteil an Praxisphasen im Studium reicht nicht aus, um das Qualifikationsziel der Dualität zu erreichen (Fasshauer & Anselmann, 2021, 17f.), das darin besteht, die Studierenden bei der Entwicklung von Handlungskompetenz zu unterstützen, um sie in komplexen und sich schnell verändernden Situationen handlungsfähig zu machen (Seifried et al., 2021). Die Verzahnung der beiden Lernorte ist dabei essenziell, um Vorteile gegenüber „klassischen“ Studiengängen zu generieren.
Mit DIRK Dual setzen wir an diesem Entwicklungspotenzial an und zielen auf einen nachhaltigen Beitrag zur Kompetenzentwicklung mittels Reflexionskonzept und e-Portfolio ab, um Studierende über das Studium hinaus für die erfolgreiche Bewältigung künftiger Lebens- und Arbeitssituationen zu befähigen. Dazu soll die angeleitete, aber dennoch selbstgesteuerte Reflexion erfahrungsbasierter Lernanlässe im Rahmen einer intensiven Theorie-Praxis-Verzahnung umfassend genutzt werden.
Wir, das ist ein Projektteam aus Mitarbeiter*innen der DHBW Studienakademien Karlsruhe und Heilbronn sowie sieben Projektpartner. Als Projektkoordinatorin am Standort Karlsruhe darf ich nicht nur hautnah erleben, sondern auch aktiv mitgestalten, wie das Lernen an der DHBW stetig weiterentwickelt wird. Das große Potenzial dieses Projekts liegt für mich im partizipativen Gestaltungsmodus, der alle Anspruchsgruppen aktiv mit einbezieht. Gleichzeitig ist diese Vielschichtigkeit auch die größte Herausforderung im Projekt: Studierenden, Lehrende, Studiengangsleitungen und Duale Partner gleichermaßen sollen später mit unserer Lösung gut arbeiten können.
Ein Beispiel für die Co-Kreation in unserem Projekt ist der partizipative Design-Thinking-Workshop Anfang des Jahres, an dem Studierende, Praxispartner und Hochschullehrende beteiligt waren. Dort entwickelten wir ein Reflexionsmodell für die Kompetenzentwicklung im Theorie-Praxis-Studium, das die Bedürfnisse der Stakeholder widerspiegelt und die zuvor formulierten Herausforderungen der Theorie-Praxis-Verzahnung im dualen Studium berücksichtigt.
Oberstes Ziel ist, die Lernenden bei der Entwicklung von Lernkompetenz / Learner Agency zu unterstützen. Sie müssen aktiv an der Gestaltung ihrer Lernwege beteiligt werden, sich Ziele setzen und Schritte planen, um diese zu erreichen (Schoon, 2018). Entsprechend ist es auch für die Kompetenzentwicklung in den beiden Lernwelten des dualen Studiums besonders geeignet. Wer mehr über unser Reflexionsmodell erfahren möchte, findet alle relevanten Infos in unserem ersten Projektreport „Kompetenzlernen im Theorie-Praxis-Studium“ auf unserer Website https://www.dhbw.de/projekte/dirk-dual.
Dieser Workshop war für mich der Startschuss in einen intensiven Konzeptionsprozess mit einem sehr engagierten Projektteam. Das Engagement und Interesse der Dualen Partner und Studierenden im Projekt zeigt mir immer wieder, dass verschiedenste Stakeholder die Relevanz des Themas erkannt haben. Inzwischen nimmt das Reflexionskonzept Form an und wir bereiten die Pilotierung zentraler Elemente vor, die im Herbst dieses Jahres starten soll. Zusammen mit Lehrenden, Studiengangsleitungen, Dualen Partnern und deren Studierenden werden wir unser Konzept auf Herz und Nieren prüfen und überarbeiten und diverse Bausteine unter realen Bedingungen an der DHBW testen. Dafür sind wir stets auf der Suche nach mutigen Unterstützer*innen, die ihre Lehre/Ausbildung mit unserer Hilfe weiterentwickeln möchten!
Für mich, als akademische Mitarbeiterin, die seit gerade einmal einem knappen Jahr in wissenschaftlichen Projekten arbeitet, wird die Pilotierung besonders spannend. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie die Ideen Gestalt annehmen und durch die Zusammenarbeit mit anderen noch bedürfnisorientierter werden.
Sie haben Interesse, wie es mit DIRK weitergeht? Schreiben Sie uns oder kommen Sie zum DIRK Dialog vorbei, immer am ersten Mittwoch des Monats von 12:15 Uhr bis 12:45 Uhr. Die Zugangsdaten senden wir Ihnen gerne zu.
Researcher